Sonntag, 9. September 2007

Qual der Wahl.

Hatte vorhin einen erwartungsvollen Besichtigungstermin für die baldige "Traumwohnung".

Man traf sich vorab beim Vermieter daheim. Der alte Mann war die personifizierte Freundlichkeit und ließ es sich (leider) nicht nehmen, seinem Mitteilungsbedürfnis im Zeitlupentempo freien Lauf zu lassen. Nach einer halben Stunde wusste ich mal wieder mehr über seine (durchaus tragischen) Familienverhältnisse als über die anvisierte Wohnung und konnte nur überaus knapp dem dargebotenen Kaffeekränzchen mit frisch gebackenem Pflaumenkuchen entgehen.

Es folgte anschließend eine Autofahrt in Wagenkolonne über geschätzte 50m bis zum eigentlichen Wohnungsziel. Das kleine Häusle wirkte überraschend einladend. Weiße Fassade blitzte unter dichtdurchrankten Unkraut- Efeuschichten hervor und farbprächtige Mutantenblumen schmückten die vordere Fensterfront. Man fühlte sich wie im Märchenwald. Wirklich hübsch...

Doch dann fing das Entsetzen an: statt zur Eingangstür herein zu schlüpfen, bogen wir völligst unerwartet ab und schlugen uns den Weg über einen steilen, zugewucherten Treppengang frei, der uns zum Eingang düsterster, unterirdischer Katakomben brachte.
Es war dort furchtbar gruselig. Das durchschimmernde Tageslicht beschränkte sich auf ein wirres Schattenspiel an den tiefen Decken und die Atmosphäre glich der einer liebevoll geschmückten Höhlentrollbehausung.
Die nüchterne Untersuchung der Räumlichkeiten dauerte ganze 5 Minuten bis akute Atemnot mich wieder an die Oberfläche trieb und der erste lungenflutende Atemzug übertage, zauberte mir eine debiles Grinsen ins kreidebleiche Gesicht...



Okay, ich muss gestehen, dass ich mich beim Schreiben dieser Zeilen vielleicht ein wenig zur übertriebenen Dramaturgie hinreißen ließ...aber es war schon recht erschreckend seine Erwartungen Stück für Stück in dieser Form zerplatzen zu sehen!
Überblicken wir also die wichtigsten Punkt der Immobilie:

Vorteile der Wohnung:
  • saugünstig (!!!)
  • perfekt gelegen - kann praktisch zu Fuß zur Hochschule laufen
  • 2 Zimmer statt nur einem
  • ruhige Wohngegend, Zimmer zum Garten hinaus gelegen
Nachteile der Wohnung:
  • ein extrem kleines, enges Badezimmer, das zudem noch mit einer weiteren Mieterin geteilt werden muss (AAAARRRGGGHHHHHH. Dabei bin ich doch absolut kein Mitbewohnerfreund und Teilungsliebhaber...)
  • es mufft ganz fürchterlich nach altem Ranz in dem Loch Souterrain und es wird nahezu unmöglich sein den Mief irgendwie loszuwerden
  • es ist sehr sehr dunkel in der Absteige Wohnung
  • insgesamt wohnen außer mir noch min. 5 weitere Mieter samt Hund in dem wirklich kleinen Haus
Ich stelle fest: Vor- und Nachteile wiegen sich in etwa auf.
Ist das nun gut oder nichtssagend???
Bis morgen vormittag muss ich mich auf jeden Fall entschieden haben.
Und auch wenn es nicht gerade eine Goldgrube ist...letztlich sind es ja "nur" 2 Jahre...oder!?
Hmmmmmmmmmmmmmmmm.

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