perfektionistische intoleranz

Ich bin ein sehr akkurater Mensch. Beizeiten neige ich sogar zu einer Form von krankhaftem Perfektionismus, den ich in gewissen Maßen sehr schätze.
Leider führt dieser Zwang aber auch zu einer verhältnismäßig niedrigen Flüchtigkeits- und Ungenauigkeitsfehler-Toleranz, die mich überaus leicht aufbrausen lassen lässt.

Man möge mir bitte verzeihen, dass ich soeben einigen, mir vollkommen unbekannten Menschen, viele unangenehme Sachen gewünscht und sie mit den unvorteilhaftesten Begriffen betituliert habe, - aber wenn ich höre, dass die richtige Behandlungsintensität einer Chemotherapie nicht genau angepasst werden kann, da gewissen Leute schlichtweg vergessen haben entnommene Gewebeproben auf bestimmte Faktoren hin zu untersuchen und diese Proben nun leider bereits entsorgt wurden, zieht sich in mir bereits alles zusammen.

Wenn ich zudem erfahre, dass einem ganzen Team von Medizinern ein ungenau ausgewertetes Ergebnis und ein falsch datierter, wichtiger Termin nicht auffallen und es auch niemand für nötig hält, sich wegen der ganzen Pfuscherei bei der betroffenen, schwer kranken Person in irgendeiner Form zu entschuldigen, dann wird mir sogar so schlecht, dass ich den Leuten vor die Füße kotzen könnte...

Ich weiß, dass ich in diesem Punkt sehr intolerant bin und es tut mir noch nicht einmal leid!!
bekki (Gast) - 14. Jan, 09:12

ich finde du hast recht, entschuldige dich dafür nicht.

Küstennebel - 15. Jan, 01:38

habe ich nicht vor^^

ich kann vermutlich zwar nur im Ungefähren nachvollziehen, worum es eigentlich geht aber akkurat zu sein, ist eine Tugend. Weiter so!

Küstennebel - 15. Jan, 01:41

ob tugend, laster oder fluch lässt sich aber oft nur schwer unterscheiden! =)
darkrond - 14. Jan, 20:10

ich teile deine meinung. allerdings frage ich mich, inwieweit vielleicht simpler schiss einer entschuldigung im wege stand. aber nur, falls der betroffene patient scharf auf entschädigungszahlungen oder sowas sein sollte. dann vergessen mediziner schon gern mal einfachste anstandsregeln...

Küstennebel - 15. Jan, 01:46

ich nehme an wenn man den kampf gegen den tod aufnimmt, treten weltliche güter und entschädigungszahlungen meist in den hintergrund. und es scheint die angehörigen letztlich auch mehr aufgebracht zu haben, als die patientin selbst.

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