Donnerstag, 20. Juli 2006

Kapitel 1

in der gaststätte war heute nichts los. gerade mal ein paar kieselfliegen surrten über einer ausgelaufenen pfütze börz und vesuchten vom süssen saft zu naschen ohne jämmerlich zu ersaufen ihre flügel zu verkleben.
es war bereits ein halber moment nach der zeit und karst der wirt wurde sichtlich nervös. bereits zum sechzehnten mal polierte der sonst so ruhige und träge mink (alle minks die ich kenne sind ruhig und träge) die hähne seiner zapfanlage und tat dies jedes mal mit äußerster bedacht. zwischendurch konnte man ihn dabei beobachten, wie er sich still vor sich hin krummelnd zwei bis drei kröge börz eingoß und diese hastigst verschlang (was sehr ungewöhnlich für karst war, da er einer von acht bekannten börzkranken war, die nach dem genuss dieses trankes einen furchtbaren gelben ausschlag hinter den ohren bekamen und sich diese stellen tagelang mit der zunge eines gulups massieren mussten, um wieder ihre natürliche aubergine-ähnliche farbe zu erlangen).
während ich mich also über karst’s absonderliches verhalten wunderte, die - von abstinenten ommen in abgeschiedenen sandburgen (ich werde nie verstehen, wie man so leben kann…) - handgeschnitzten konturen meines krögs mit dem finger nachfuhr und den blick dröge durch so ungewöhnlich leergefegte gaststätte wandern ließ, wurde plötzlich die schwere tannenholztür aufgeschlagen. wieselflink eilte ein knapp hüfthoher schmorsch bis zur mitte des großes raumes und fluchte in seiner komischen schmorsch’en sprache, während er sich ein halbes pfund pollen aus der kleidung klopfte.
schmorsche sind sehr interessante wesen: obgleich ihrer geringen körpergröße, sind sie doch in der lage enorme kräfte aufzubringen und werden daher mit vorliebe als häuslebauer, königsbewacher oder gulup-ersatz eingestellt. auch wenn jeder schmorsch irgendwie anders ausschaut, so teilen sie sich doch – nebst ihrer kleinwüchsigkeit – ein charakteristisches merkmal, - nämlich eine überproportional große, leicht behaarte, knollige und sehr empfindliche nase. diese empfindlichkeit ist der grund, warum schmorsche grundsätzlich an heuschnupfen und anderen allergien leiden und das häusle nie ohne schnupftücher verlassen können (denn man nimmt in diesem terrain selbst beim kürzesten ausflug gallonenweise pollen auf).
während der schmorsch also weiterhin mitten im raum von einem bein auf das nächste rumsprang und gerade dabei war sich der letzten pollen im ohr zu entledigen während er unaufhörlich nieste, erhob ich mich von meinem tresensitz und wackelte (nach dem dritten börz wackelt man ganz automatisch, dafür bekommt man aber am nächsten tag kein schädelbrummen wie von quiglys sondern lediglich ein leichtes ohrenflattern, das man mit einer eng geschnalten mütze geschickt verdecken kann) zur schweren tannenholztüre, die der schmorsch offen gelassen hatte.
obwohl ich von stattlicher, muskulärer statur relativ stabil gebaut bin, erforderte es doch einige anstrengungen meinerseits die einhundert pfund schwere pforte (sie war deshalb so schwer, damit sich keine kinder in die gaststätte verirren konnten. manche kinder konnte man sehr leicht mit bonkas oder tilups verwechseln) wieder zu verschließen und als mir die ersten rinnsale glibschigen schweißes das antlitz runterflossen, beneidete ich den schmorsch im stillen für seine unersichtliche kraft.
der schmorsch hatte seine entpollungsprozedur inzwischen beendet und schien sich wieder an etwas wichtiges zu erinnern, - zumindest rannte er (es sieht sehr ulkig aus, wenn schmorsche versuchen zu rennen. als würde man einem alterschwachen zwerggulup, dessen vorder- und hinterläufe jeweils zusammengebunden wurden, eine brennende fackel in den enddarm schieben und zusätzlich mit stöcken gegen sein gemächt schlagen. bei dieser vorstellung musste ich unweigerlich anfangen zu grinsen) wie ein berserker auf den immer noch nervösen und inzwischen auch leicht iritiierten karst zu, dessen ohren bereits einen stechend-gelblichen farbton annahmen und begann aufgeregt zu plappern: „habt ihr es schon gehört?? es ist so unglaublich…so etwas hat’s noch nicht gegeben!! schier unfassbar…ich brauche erstmal ein börz! *pause* böörz! *pause* bööööörrzzzzz!“.
da ich inzwischen zu meinem tresenplatz zurückgekehrt war und der träge, verwirrte karst keinerlei anstalten machte dem schmorsch ein börz zu zapfen (vermutlich hatte bereits die temporäre lähmung eingesetzt, die bei börzkranken innerhalb der ersten phase immer auftrat), schob ich dem aufgebrachten liliputaner galant meinen krög hinüber und sah zu, wie er diesen mit nur einem zug leerte (es war fast unmöglich größere mengen börz auf einmal zu vertilgen ohne das starke brennen in den augen zu beachten). die fliegen surrten mittlerweile nicht mehr über der ausgelaufenen pfütze, sondern hatten es sich auf dem haupt des schmorsch bequem gemacht und schienen dort einen reigen zu tanzen, während dieser wieder das wort ergriff: „ich komme gerade aus mokolo“ sagter er…

To-do-list

- Versuche für DA im Labor machen (fast fertig)
- DA anfangen zu schreiben (angefangen)

Burning mind
Daily Inferno
Dr.Inferno
Funferno
Inferno on tour
Inferno reloaded
Lyric inferno
Sticks on fire
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren