Sonntag, 5. November 2006

Sternenmeer in meinen Augen

Sternenmeer

In deinen Augen lebt ein Meer,
mit Sternen, die so menschenleer.
Reisen kann ich nicht in diese Weite,
es reicht nicht meiner Segel Breite.
Bitte schick mir Wellen, die mich tragen,
ein Spiegel würd mich zu sehr plagen.

In deinen Blicken strahlt das Sonnenlicht,
das sich nicht an deinen Tränen bricht.
Es lässt dich nach Sternen greifen
Und in mir Natur erreifen.
Geblendet segel ich in deine Fluten,
doch in der Ebbe muss mein Herz erbluten.


Christian Kahle, - "Naturspaziergang"
>>Danke C.<<


Diese Augen
Schon als ich ein Kind war, wurde ich ständig darauf angesprochen: „Joa mei…was has’n du für schöne große Kulleraugen!!“. Später wurden sie zum Mittelpunkt all jener erbärmlichen Kennenlernversuche: „deine Augen sind die schönsten, die ich je gesehen hab…“ (ja neee…is klar); „dein Vater war ein Dieb. Er hat die Sterne vom Himmel gestohlen und dir in deine Augen gelegt“ (*schnarch*); „hast du Zucker in den Augen, oder sind sie von Natur aus so süss?“ (nee, das ist Würfelzucker...). Ich kenn sie langsam alle… =)
Es wurden Liebesschwüre auf sie herabgebetet, es wurde ihnen ein Gedicht gewidmet und ich kenne kaum noch jemanden, der nicht früher oder später mal von Ihnen geschwärmt hätte!

Augen, Augen, Augen, Augen! Was ist eigentlich so besonderes an den Augen??
Sinnesorgane, Erkennungsmerkmale, Mimikzentralen. Augen bilden das Wesentliche eines Gesichtes. Ein Mensch ohne Augen würde immer als hässlicher angesehen werden, als ein Mensch ohne Nase. Sie sind beweglich und drücken Emotionen aus. Doch, tut dieses nicht das ganze Gesicht? Wenn wir den Mund verziehen, oder die Nase rümpfen; wenn wir die Stirn in Runzeln legen oder eine Schmolllippe ziehen…
Warum sagt so selten jemand „Hey, deine Nase ist ein wahrer Traum, ich würde dich gerne näher kennen lernen.“?

Nein, - immer sind es nur die Augen. Zuweilen fragt man sich, ob sie eigentlich „nur“ als optisch schön empfunden werden, oder ob sie dem Gegenüber eine Botschaft vermitteln. „Schau mir in die Augen Kleines und ich sage dir, wer du bist…“
Ist das überhaupt möglich? Wie viel verraten unsere Augen tatsächlich über unser Wesen? Kann man einem Menschen an den Augen ansehen, ob er ein sympathischer, liebevoller, kaltblütiger oder ängstlicher Mensch ist? Wenn ja, warum gerade an den Augen?? Was ist mit den Händen? Der Gestik? Verrät sie nicht eigentlich das meiste über einen Menschen?

Ich habe erst zwei mal Augen als optisch schön empfunden. Einmal in der 9.Klasse. Da gab es einen Jungen, der hatte die sumpfigsten Augen, die man sich vorstellen kann. Grün-braun mit einer leichten Gelbstich. Wenn ich dort reinsah, dachte ich immer, dass ich gleich vom Schlamm verschlungen werden würde. Sie waren wirklich unglaublich schön, - aber eben nur optisch schön. Denn wenn man länger hingesehen hat, dann sah man die Skrupellosigkeit aufblitzen, die tatsächlich eine ungebändigte Eigenschaft des Jünglings war. Sie wirkten plötzlich gar nicht mehr attraktiv, sondern nur noch abstoßend und kalt.

Müssen Augen überhaupt schön sein? Nein! Augen müssen erfüllt sein. Von Liebe und Leben. Dann sind sie auf ihre ganz eigene Art und Weise „schön“! Doch wenn jemand zu mir sagt „ich liebe deine schönen Augen“. Dann fühlt sich das so an, als hätten meine Augen ein Eigenleben entwickelt. Wie die Sumpfaugen. Verräterisch und heimtückisch. Vielleicht sogar hypnotisch. Viel lieber, möchte ICH, das Mädchen hinter den Augen geliebt werden. Meine Augen sind schließlich nur ein Accessoire, ein Spiegelbild meines Herzens. Und ein Accessoire sollte doch niemals als wertvoller oder schöner erachtet werden, als der Träger!!

Burning mind
Daily Inferno
Dr.Inferno
Funferno
Inferno on tour
Inferno reloaded
Lyric inferno
Sticks on fire
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren