Montag, 27. Juli 2009

Einmal die Fahrausweise bitte!

Ein Vorteil der aktuellen Vielfahrerei ist es alle Kontrolleure der befahrenen Strecke zu kennen und mittlerweile auch von ihnen gekannt zu werden. Ist auch kein Wunder bei Doppel- und Dreifachkontrollen wenn ich die gleiche Strecke innerhalb weniger Stunden mehrfach abfahre, - so wie auch heute.
Bei der ersten Kontrolle zeigte ich brav meinen Ausweis vor. Eine halbe Stunde später blieb ich hingegen seelenruhig sitzen, als derselbe Kontrolleur durch das Abteil ging und die wenigen anderen Fahrgäste eifrig überprüfte.

Wie immer saß ich ganz hinten in der Ecke, um mich rum gähnende Leere bis auf eine Frau mittleren Alters die mir schräg gegenüber saß und einen saublöden Blick an den Tag legte. Sie hatte einige Mühe damit das Ticket aus ihrer überdimensionierten Handtasche zu kramen, was den Kontrolleur dazu veranlasste das Ticket sehr genau unter die Lupe zu nehmen und auf Gültigkeit zu überprüfen. Es schien in Ordnung zu sein und so wandte er sich in meine Richtung. Er erkannte und identifizierte mich als die brave Dauerfahrscheinbesitzerin, lächelte daraufhin freundlich und winkte erwartet ab, - ein Zeichen dass ich mir keine Mühe machen müsste nach dem Ausweis zu fischen.

Dieses Schauspiel wurde von der saublöd dreinblickenden Frau irritiert beäugt und als sie sich wirklich sicher schien, dass ich der Kontrolle bewusst entging, wurde ich trotz direktem Blickkontakt zwischen uns offensichtlich und verächtlich von oben nach unten gescant, als suche Sie nach dem Grund, der mir dieses Privileg zuteil kommen ließ.

Nun, um sie nicht im Unklaren zu lassen (ich bin ja so ein herzensguter Mensch) und da ich sowieso an der nächsten Haltestelle aussteigen musste (sonst hätte ich es wohl nicht getan) beugte ich mich beim Vorbeigehen zu der immer noch gaffenden Frau herunter und erklärte ihr freundlich und sachlich: "Wenn Sie mit ihm schlafen, wird er Sie in nächster Zeit auch nicht kontrollieren". Danach stieg ich aus.

(Dass der Kontrolleur Mitte Fünfzig sowie doppelt so groß und doppelt so schwer ist wie ich, muss ich wohl nicht extra erwähnen...;))

Never good enough!

Was wurde aus...

Also es ging um Folgendes: ich hatte mich um ein international rennomiertes PhD Programm beworben.
Eigentlich gezwungener Maßen um mein aktuelles Projekt fortführen zu können...denn Lust, geschweige denn Zeit für diesen Spass hatte ich während der Masterarbeit nicht so wirklich. Große Chancen hatte ich mir zudem eh nicht ausgerechnet, - denn schließlich "bewirbt sich da die Elite aus aller Welt" (O-ton und fragwürdige Motivation des Beraters).
Aber als ich so anfing die benötigten fünfhunderttausenddreiundsiebzig Unterlagen zusammen zu suchen sowie den letter of motivation und CV zu schreiben, packte mich dann doch der Ehrgeiz und ich entwickelte mit der Zeit eine wahnsinnige Motivation unbedingt in diesem Programm aufgenommen werden zu wollen.

Nun, die erste Bewerbungsrunde (Auswahl der besten Bewerbungen) lief super und ich wurde direkt zum Interview eingeladen. Dort war ich dann kurz davor vor Anspannung zu sterben. Denn eine gute Projektpräsentation zu halten ist ja auf Deutsch schon schwierig genug...aber auf Englisch!? Zum Glück lief alles Bestens und auch bei der Diskussion konnte ich gut punkten. Den kleinen Faupax mit der verkehrt herum gezeichneten inversen Micelle ist zum Glück niemanden aufgefallen. =)
Negativ fiel jedoch auf, dass mir niemand (!) aus meinem Institut unterstütztend zur Seite stand. Warum es so war, ist bis heute ein gegenseitig in die Schuhe geschobenes, ungelöstes Rätsel. Fakt jedoch, dass es bei der Kommission sehr schlecht an kam, da es natürlich so wirkte, als ob das Projekt dem Insitutleitung nicht wichtig genug wäre, als dass diese ihrem Schützling das daran fortführende Arbeiten ermöglichen wollte.

Naja, nach dieser Enttäuschung war dann ein langwieriges Warten angesagt bis alle Bewerber interviewt wurden und das Ranking aufgestellt war. Von 700 internationalen Bewerbungen wurden 50 zu den Interviews eingeladen und 20 erhielten einen der begehrten Plätze im Programm. Ich gehörte zu diesen 20.

Hell yeah!
Die Freude war riesig, - währte jedoch nicht lange. Denn wenige Tage später erfuhr ich, dass das Partnerinstitut "mein" Projekt nur an einen Kandidaten vergeben wollte, der auch ein Stipendium mit einbrachte (und das Institut somit keinen Pfennig kosten würde). Tja, ein Stipendium erhielten jedoch nur die ersten 10 Plätze und darunter gehörte ich leider nicht!

Fuck!
Ich meine, wie scheiße ist das denn bitte!? Man reißt sich neben dem ganzen Masterarbeitsstress noch den Arsch für diese Bewerbung auf, erhält dann den begehrten Zuschlag und steht letztendlich trotzdem wie Hein Blöd da. Oh man...

Habe dann darüber nachgedacht vielleicht ein anderes, offen stehendes Projekt aus dem Programm zu nehmen um den Platz doch nutzen zu können. Aber irgendwie haben die mich alle nicht angesprochen...und ich war noch nie der Mensch der "irgendetwas" genommen hat. Das muss schon ein roter Faden drin sein, sonst hat das Ganze keinen Sinn (und macht auch keinen Spass!).

Also werde ich morgen absagen. Der Frau erklären, dass ich auf den Platz um den mich 680 Inder, Chinesen und Ostblockstaatler beneiden freiwillig verzichte um weiterhin einer ungewissen Zukunft engegen zu blicken. Immerhin wären das drei gesicherte Arbeitsjahre samt Promotion gewesen, die es nun anderweitig zu finden gilt...
...aber ich bin (noch) optimistisch. Vom Partnerinstitut ist mir eine reizvolle Stelle in Aussicht gestellt worden und auch sonst sollte sich mit der Bescheinigung in dieses Programm gekommen zu sein auf dem Promotionsmarkt etwas anfangen lassen ;)

Augenkrebs

Er ist wieder da!

Der Batik-look.
Heute die ersten Wickelrockexemplare des Sommers gesehen. Uääärgghhh! Fehlten nur noch die Birkenstocksandalen und die Blümchen im Haar.
Und dabei waren das junge attraktive Mädchen die den Augenkrebs an hatten!! Ich konnt's kaum glauben.
Wehe der Kram wird demnächst wieder "trendy". So fing das mit den Leggings nämlich auch an...

Nächster Halt...

Eigentlich fahre ich gerne mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Seitdem ich das Trauma der täglichen Schulbushöllenfahrten (200 Kinder, 1 Bus und Busfahrer Schumi mit Bierfahne) überwunden habe, steige ich wieder voller Vertrauen und Sympathie in den modernen, hydraulisch-neigbaren Omnibus von heute. Und auch das Erlebnis eine Stadt aus Straßenbahn-Perspektive zu erkunden und Mini-Gruselfahrten in der U-Bahn mitzuerleben habe ich immer mit kindischer Freude genossen.

Doch diese Freude ist seit einigen Monaten getrübt.
Seitdem ich durch örtliche Gegebenheiten zum Extremtramfahren genötigt bin (bei bis zu 3 Stunden Fahrzeit täglich kann man die Aussage wohl so stehen lassen), summieren sich die negativen Erlebnisse konstant auf und vermiesen mir die Fahrten.
Neben Verwandten von Busfahrer Schumi sind dies insbesondere lebensmüde Schienenhüpfer, eine DB-konkurrierende Unpünktlichkeit und das eigentliche Übel: nämlich andere Fahrgäste.

Es ist schier unglaublich wieviel man bei nur einer Fahrt zur richtigen (oder entsprechend falschen) Uhrzeit über Menschen unterschiedlichster Gesellschaftsschichten, weltbewegende Problematiken aber auch die aktuellsten und nicht mehr so aktuellen Modetrends lernen kann. Es ist ein unerschöpflicher Pool für amüsante, informative aber auch nachdenkliche Blogeinträge die hier in nächster Zeit erscheinen sollen.

Freuen Sie sich also auf die Klärung essentieller Grundfragen, wie: "welcher Typ Mensch ist der mit Abstand nervigste Sitznachbar", "gibt es ein wirksames NarkoseMittel gegen Abteil-beschallende, Handymusik-hörende Kids" oder "was ist die Trend-Fußnagelfarbe der Saison".
Alle Antworten gibt es in Kürze hier. Auf Ihrem Lieblingsblog. (haha)

Burning mind
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Funferno
Inferno on tour
Inferno reloaded
Lyric inferno
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